Strompreise im Juli'23
— Strompreis, Tibber — 4 min read
Seit Juli 2023 haben wir einen dynamischen Stromtarif von Tibber. Bei dynamischen Stromtarifen ändert sich der Strompreis stündlich. Im Fall von Tibber und den meisten anderen Anbietern ist der stündliche Strompreis an den Börsenstrompreis gekoppelt. Ja, richtig gelesen! Es gibt nicht nur Börsen für Aktien, sondern auch für Strom. Besonderes Augenmerk liegt auf den Day-Ahead Auktionen, bei denen der Strom für den nächsten Tag gehandelt wird.
Die Börsenstrompreise sind Nettopreise in Euro pro Megawattstunde. Um den Endkundenpreis zu berechnen, müssen noch Steuern, Umlagen, Abgaben und das Netzentgelt, das regional unterschiedlich ausfällt, addiert werden. In unserem Fall ergibt ein Börsenstrompreis von 100 €/MWh (10 ct/kWh) einen Endkundenpreis für uns von ca. 26 ct/kWh.
In diesem Blog-Post werden wir uns die Nettostrompreise von Juli 2023 etwas genauer anschauen, um etwaige Muster zu identifizieren und Verhaltensratschläge abzuleiten. Der durchschnittliche Strompreis lag im Juli bei:
Ø 7.8 ct/kWh
Damit war im diesjährigen Vergleich der Juli der Monat mit den durchschnittlich günstigsten Preisen, wie man im nachfolgenden Diagramm, das die Durchschnittspreise pro Monat in 2023 darstellt, erkennen kann:
Gleichzeitig gab es im Juli recht starke Schwankungen im Strompreis - mit einer Standardabweichung von 5.3 ct/kWh. Im nachfolgenden Diagramm ist der Strompreis pro Stunde und pro Tag im Juli dargestellt:
Der höchste Preis lag bei:
MAX 18.8 ct/kWh
Der niedrigste Preis lag bei:
MIN -50.0 ct/kWh
Ja, das ist kein Druckfehler. Der Strompreis war wirklich negativ! Und zwar auf dem niedrigst möglichen Wert. Denn -50 ct/kWh ist der untere Deckel, auf den sich die Strombörsen geeinigt haben. Bei derart niedrigen Nettostrompreisen sind sogar die Endkundenpreise negativ. In unserem Fall lag der Endkundenpreis bei -47 ct/kWh. An diesem Tag, Sonntag, den 2. Juli, haben wir demnach eine Gutschrift auf unserer Stromrechnung erhalten. Grund für derartig negative Preise sind hohe Verfügbarkeiten von Energien aus nicht abregelbaren Kraftwerken bei gleichzeitig niedriger Last. Insgesamt gab es im Juli an 57 Stunden negative Nettostrompreise.
43 der 57 Stunden fielen auf Sonntage. An Sonntagen sorgt eine reduzierte Industrieauslastung zu einer niedrigeren Nachfrage, was in der Regel zu niedrigeren Preisen führt. Der durchschnittliche Strompreis an Sonntagen im Juli war 2.4 ct/kWh. Im Vergleich dazu war der durchschnittliche Strompreis an Dienstagen mit 10.1 ct/kWh am höchsten. An Dienstagen war der durchschnittliche Strompreis demnach 4 mal höher als an Sonntagen.
Es war daher von Vorteil, Verbraucher, die man nicht täglich benötigt, wie das Laden eines E-Autos oder das Wäschewaschen auf Sonntage zu verschieben.
Des Weiteren konnte man Geld sparen, wenn man Verbraucher, die man nahezu täglich verwendet, wie beispielsweise die Spülmaschine, vorzugsweise zu günstigen Tageszeiten einschaltet. Die durchschnittlich günstigste Tageszeit war zwischen 14 und 15 Uhr. In dieser Stunde lag der durchschnittliche Nettostrompreis bei nur 5.0 ct/kWh. Der durchschnittlich höchste Preis herrschte zwischen 20 und 21 Uhr und mit 11.5 ct/kWh war er 6 mal höher als in der günstigsten Stunde. Hier schlummerte demnach das größte Einsparpotential im Juli.
In den kommenden Monaten werden wir prüfen, ob diese Muster und Verhaltensratschläge sich auch auf andere Monate übertragen lassen.
Links:
- Foto von Nimisha Mekala auf Unsplash
- Nettostrompreise von ENTSO-E über folgendes Projekt bezogen: github:mroeckl/electricity-prices
- Wer wissen möchte, wie dieser Beitrag im Sourcecode aussieht, kann dies hier einsehen: github:mroeckl/mroeckl.github.io
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